Innungsobermeister Reinhard Siegert blickte auf das erneut von Corona beeinflusste Jahr zurück. Viele Veranstaltungen konnten nicht stattfinden. Die Gesellenfreisprechungsfeier konnte zum Glück in abgewandelter Form durchgeführt werden, die Gesellenstückausstellung fiel ersatzlos aus. „Leider ist mit Corona auch die Nachwuchswerbung in Form von Präsenzveranstaltungen und Schulbesuchen kaum möglich gewesen“, beklagte Siegert.
Seinen Aussagen zufolge seien die Materialknappheit in Verbindung mit gestiegenen Materialkosten sowie der Fachkräftemangel, die zentralen Themen, die das Schreinerhandwerk beschäftigen. Obwohl mit derzeit 96 Auszubildenden die Zahlen der Nachwuchskräfte recht gut seien. „Wir Schreiner haben einen attraktiven und zukunftsfähigen Beruf. Wir hatten diesen zuletzt auf der ZAM-Online-Ausbildungsmesse mit einem digitalen Messestand beworben. Allerdings ist eine Präsenzveranstaltung, bei der man mit den jungen Leuten und deren Eltern ins Gespräch kommt, durch nichts zu ersetzen“, resümierte der Obermeister. „Deshalb werden wir auch weiterhin Ausbildungsmessen besuchen und dafür werben, dass die Firmen Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Das wir trotz rückläufiger Geburtenzahlen gute Lehrlingszahlen vorweisen können, ist das Ergebnis unermüdlichen Werbens und einer gelungenen Nachwuchskampagne unseres Fachverbandes,“ schloss er seine Ausführungen und dankte allen in der Innung ehrenamtlich aktiven Kollegen, den Mitarbeitern der Geschäftsstelle und insbesondere den Lehrkräften der Staatlichen Berufsschulen Roth und Gunzenhausen für das vorbildliche Engagement und die gute technische Ausstattung.
Danach erläuterte Geschäftsführer Sebastian Dörr der Hauptversammlung die Ergebnisse der Jahresrechnung 2021. Diese konnte mit einem guten Ergebnis abgeschlossen werden. Die beiden Kassenrevisoren Jürgen Kuhn und Sandro Schwarz hatten die Buchhaltung geprüft und stellten eine vorbildliche Führung der Unterlagen fest. Sie beantragten deshalb die Genehmigung der Jahresrechnung und die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung. Diese wurde von der Versammlung ebenso einstimmig erteilt, wie die anschließende Genehmigung des Haushaltsplanes 2022.
Abschließend stand das Thema „Arbeitszeugnisse-was ist wichtig?“ auf der Tagesordnung. Sebastian Dörr informierte über die rechtlichen Grundlagen sowie Anforderungen an ein Arbeitszeugnis, bis hin zu Verjährungsfirsten und Schadensersatzansprüchen. Das sensible und streitanfällige Thema beschäftige nicht selten die Arbeitsgerichte, so Dörr. Doch das Bundesarbeitsgericht habe den Betrieben mit einem wegweisenden Urteil den Rücken gestärkt.